Nicolaus Cusanus Gymnasium,  Reuterstraße 51, 51465 Bergisch Gladbach

"NCG Pride"- am NCG

"NCG Pride"- AG für Toleranz und Vielfalt läutet den „Pride Month“ ein

Wie jedes Jahr feiert die queere Community im Juni mit dem „Pride Month“ (engl.: Stolz, Monat) geschlechtliche und sexuelle Vielfalt – zusammen mit ihren Verbündeten, sogenannten "Allies" – und oft auch in der Öffentlichkeit. Die queere Community ist die Gemeinschaft der Menschen, die nicht cis-geschlechtlich oder heterosexuell sind.

Doch warum "pride", also Stolz? Wenn man so möchte, geht es in diesem "Monat des Stolzes" nicht einfach darum, stolz auf die eigene Identität zu sein, für die man genauso wenig kann, wie der cis-hetero-Teil der Gesellschaft. Vielmehr geht es um den Widerstand gegen vergangene und derzeitige Repressionen. Es geht darum, seine Identität mit Würde zu tragen, und anderen zu zeigen, dass sie das Recht dazu haben. LSBTIQ*-Personen (Lesbisch/Schwul/Bi/Trans/Inter/Queer) werden oft als anders wahrgenommen, oft ausgeschlossen, und so galt für homosexuelle Akte unter Männern z.B. bis 1998 ein anderes Sexualstrafrecht als für den Rest der Gesellschaft. Wenn man so möchte, steht der 'Stolz' im "Pride Month" dafür, nach allem immer noch da zu sein, und endlich mehr Gleichberechtigung erreicht zu haben. "We're still standing!"

Doch auch heute noch ist die gesetzliche und gesellschaftliche Lage queerer Personen nicht gleichgestellt. Das betrifft auch den Raum Schule in Deutschland. Laut einer Befragung der Europäischen Grundrechteagentur (EU-FRA) gehen nur fünf Prozent queerer Schüler*innen offen in der Schule damit um, knapp fünfzig Prozent wurden für ihr Queersein während der Schulzeit bedroht oder lächerlich gemacht, vor allem aber wurden queere Themen bei knapp achtzig Prozent nie explizit im Unterricht behandelt - auch wenn für sexuelle Aufklärung ein Rahmen gegeben ist!

Den „Pride Month“ möchten wir daher nutzen, um als AG sichtbar für die Schulgemeinschaft zu werden und zu zeigen, dass auch bzw. gerade hier Platz für Vielfalt ist. Wir wissen, dass eine Schule nicht immun gegen gesellschaftliche Probleme ist, weshalb wir umso mehr mit Präsenz und Aufklärung vorsorgen und füreinander sorgen möchten.

Als ersten Schritt haben wir zum ersten Juni, dem Beginn des 'Pride Months', den Schulhof mit Kreidefarben auf den "NCG Pride" vorbereitet. Regenbogen als Symbol der queeren Bewegung, und Sprüche wie "Love is Love" haben die Botschaft verbreitet. Zusammen mit der SV haben wir einen Kuchenverkauf für den guten (queeren) Zweck betreut, und mit Musik, frei erhältlichen Stickern und Regenbogenflagge Präsenz gezeigt.

Als Toleranz-AG möchten wir Verbündete sein, und neue Verbündete, "Allies", mobilisieren. Vielfalt und Akzeptanz sind Werte, die grundlegend zu unserem Selbstverständnis und zu unserer humanistisch geprägten Bildung gehören – und eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollten! Als AG möchten wir dazu beitragen, dass Vielfalt und Toleranz tatsächlich auch eine Selbstverständlichkeit sind und von uns als Schulgemeinschaft gelebt werden – nicht nur im „Pride Month“! 

 

  

 

 

Kinderrechte Superkräfte

Am Mittwoch wurde die Sporthalle am NCG zu einem großen Theater.  Auf dem Programm stand im Rahmen der Präventionsarbeit das Zartbitter-Theaterstück „Kinderrechte Superkräfte“ für die Stufe 5. In diesem Stück suchen die Agent*innen von Königin Hilde, die Milde, vom Planeten Fühlofein einen Dieb. Dieser hat das „Wohlfühllicht“ gestohlen. Auf ihrer Suche erleben sie auf verschiedenen Planeten die Verletzung von Kinderrechten und Möglichkeiten, wie damit umgegangen werden kann.

Im Anschluss an das Theaterstück diskutierten die beiden Schauspieler*innen mit den Schüler*innen über diese Themen und konnten weitere Aspekte, zum Beispiel zu Problemen mit Social Media, ansprechen.

 

Nachruf auf unsere ehemalige Schulleiterin Frau Witting

Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tod von Frau Barbara Witting erfahren, die von 1987 – 2002 als Schulleiterin am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium gewirkt hat. 

 

Geboren 1951 in Kalifornien, wohin ihr Vater 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft aus Deutschland fliehen musste, kam sie im Alter von zwei Jahren mit ihrer Familie zurück nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte sie an der Universität zu Köln Englisch, Sozialwissenschaften und Psychologie für das Lehramt, ihren – wie Sie immer wieder betonte – Traumberuf. Sie arbeitete zunächst in verschiedenen Funktionen am Gymnasium Fühlinger Weg in Köln Volkhoven/Weiler, zuletzt als Studiendirektorin, bevor Sie dann 1987 als Oberstudiendirektorin in die Schulleitung unserer Schule wechselte.  

 

In der Zeit ihrer Schulleitung hat Frau Witting viele Akzente gesetzt, die auch noch heute fortwirken. Wir denken hier unter anderem an neue Formen des Übergangsmanagement von Grundschule zum NCG durch die Einführung regelmäßiger informeller Gesprächsrunden, die Neugestaltung und Eröffnung unserer großzügigen Schulbibliothek, die psycho-soziale Betreuung der Schülerinnen und Schüler, die Einrichtung der von den Eltern betriebenen Cafeteria sowie die Hausaufgabenbetreuung durch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe. 

 

Als erste Schulleiterin des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums war Frau Witting schon in den 80- und 90-er Jahren, also zu einer Zeit, in der Frauen in Führungspositionen noch sehr unterrepräsentiert waren, ein Vorbild gerade auch für die Schülerinnen des NCG. 

 

2002 wechselte Frau Witting dann an das Jüdische Gymnasium Moses Mendelssohn in Berlin, das sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2014 leitete. Nach ihrer Pensionierung engagierte sie sich sehr intensiv ehrenamtlich im Interreligiösen Dialog.  

  

Für Ihre Offenheit und Geradlinigkeit wurde sie in der gesamten Schulgemeinschaft des NCG sehr geschätzt. Wir werden Frau Dr. Witting in ehrender Erinnerung behalten. 

 

Für die Schulgemeinschaft des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums Bergisch Gladbach 

 

 

S. Hees, Schulleiter J. Schmitter, Stellv. Schulleiter 

Eine ganz besondere Französischstunde

Q1 im Interview  mit Amadou Diallo von DHL:

Der Q1-Grundkurs Französisch beschäftigte sich im dritten Quartal mit dem Thema „La France et un pays exemplaire de l'Afrique subsaharienne: Héritage colonial et perspectives d'avenir comme par exemple au Sénégal“. Die SchülerInnen beschäftigten sich näher mit dem Senegal, wie z.B. der Stadt Dakar, der Rolle des Tourismus, mit  der  hohen Arbeitslosigkeit, der Politik des Präsidenten Senghor, zudem mit der Fragestellung wie sich die Lebensbedingungen im Senegal verbessern lassen. Sollten junge Senegalesen auswandern, um z.B. in Europa zu studieren und zu arbeiten, um ihr Heimatland dann finanziell und mit ihrem Wissen zu helfen oder lieber vor Ort bleiben um zu unterstützen? Bei der digitalen Recherche stießen wir auf Videos von Amadou Diallo. Herr Diallo stammt aus dem Senegal und begann im Alter von sechs Jahren im Schuhladen seines Vaters mitzuhelfen. Ihm ist es später gelungen in Europa eine herausragende berufliche Karriere zu absolvieren bis in die Führungsetage von DHL.  Mehrere Jahre arbeitete er in Bonn, aktuell als CEO von DHL (Global Forwarding Middle East & Africa von Dubai aus. In einer Unterrichtsstunde formulierte der Kurs eine Nachricht an die zuständige Presseabteilung von DHL mit der Bitte um ein Schülerinterview. Herr Diallo war einverstanden und so wurde ein spannendes Live-Interview per TEAMS am 19.04.2023 möglich vom NCG aus nach Dubai mit dem Ziel, Informationen zu Diallos besonderem Werdegang zu erhalten und um ihn mit seinen Ideen & Lebenseinstellung besser kennenzulernen. Herr Diallo überraschte uns mit beeindruckenden und auch überraschenden Antworten.

 

Im ersten Teil des Interviews berichtete Diallo von seiner Kindheit im Senegal und Studienzeit in Europa und den USA. Er sei mit neun Geschwistern aufgewachsen. In der Schule habe er konzentriert mitgearbeitet, um möglichst viel zu behalten, denn zu Hause bestand nicht die Möglichkeit in Ruhe zu lernen. Vor allen Mathematik und die Sprachen haben ihn begeistert. Er habe als Kind die afrikanischen Sprachen Fulani und Wolof gesprochen, mit sechs Jahren in der Schule dann Französisch gelernt, später kam Englisch dazu. Heute kann Amadou Diallo sechs Sprachen fließend sprechen (u.A. auch deutsch). Diallos Vater führte einen Schuhladen, wo Amadou Diallo ab einem Alter von sechs Jahren mitgeholfen habe. Was er am Senegal sehr geschätzt habe sind die Abende: man trifft sich am Strand mit Freunden zum Erzählen und zum Fischen. Diallo begeisterte sich schon im Jugendalter mit Philosophie, mit Emmanuel Kant und Max Weber.

Zum Studieren von „Marketing & Finance“ ging es für Diallo ins Ausland. Er sei alleine zum Studieren ausgewandert, habe beim Studieren auch Senegalesen kennengelernt. Sein Freundeskreis wurde jedoch zunehmend international. Diallo ist bis heute stets neugierig und wissbegierig und knüpft Kontakte, um ständig sein Wissen zu erweitern (z.B. Sprachen). In Europa gibt es so viele Bildungsmöglichkeiten, es liege an jedem Menschen selbst diese Angebote zu nutzen, so Diallo. Uns interessierte wie Diallo das Studium finanziert hat, denn er stammt aus keiner wohlhabenden Familie. Er antwortete, dass v.a. in Paris die Miete sehr teuer sei, er habe als Babysitter für Familien gearbeitet und Spaghetti für die Kinder gekocht. Außerdem arbeitete er als Animateur in Feriendestinationen.

Für DHL arbeitet Diallo seit 1996 und startete damals als internationaler Controller in Bonn. Heute ist er CEO von DHL Global Forwarding Middle East & Africa, sein Büro befindet sich in Dubai. Unsere Frage, welchen Standort er zum Arbeiten präferiert, wenn die Wahl besteht zwischen Deutschland, wo Disziplin und Pünktlichkeit geschätzt werden oder dem Senegal, wo weniger zeitintensiv gearbeitet und weniger verdient wird, dafür aber mehr freie Zeit bleibt, beantwortet Diallo wie folgt: Er ziehe den Senegal vor. Diallo kennt die „typisch deutschen“ Tugenden, wie z.B. Disziplin & Pünktlichkeit. Er schätze aber nicht das disziplinierte, ständige „Schaffen“  in möglichst immer höherem Tempo. So können keine qualitativ hochwertigen Ergebnisse erzielt werden. Nur mit Muße, Ruhe, flexibler Arbeitszeiteinteilung und vor allem Liebe und ein Herz für das was man tut  können kreative, neue, bessere Ideen einstehen. Nur mit Muße & Liebe sei qualitativ hochwertige Arbeit möglich.

 

Im letzten Teil des Interviews ging es um Fragen zu Amadou Diallos Person privat. Wir erfuhren z.B., dass Diallos Vorbild seine Oma sei, die ihm vermittelte „Was nichts wert ist, kostet nichts“. Für Diallo gilt es Energie und Emotionen zu geben, sich anzustrengen, um neue Innovationen zu kreieren. Seine Motivation ziehe er aus seiner Maxime aus seinem Leben das Maximum herausholen zu wollen.

Was sollen Jugendliche tun, wenn sie ebenfalls eine internationale Karriere anstreben? Diallo rät den Jugendlichen, am Wichtigsten sei es etwas zu MACHEN, etwas zu TUN. Jugendliche sollten nicht so viel Selbstkritik ausüben, sondern stolz auf sich sein und das was sie TUN mit Leidenschaft ausführen.

 

Die letzte der 26 Interviewfragen war die Frage, was für Diallo der Schlüssel zum Glück sei. Den  Schlüssel zum Glück trage jeder in sich selbst. Es gilt die persönlichen Talente zu erkennen und zu entfalten. Um das Glück zu erreichen benötigt der Mensch nicht viel, Diallo betont die Einfachheit. Der Mensch braucht ein Bett zum Schlafen, ausreichend zu Essen, eine für sich sinnstiftende Tätigkeit und Menschen, die einem gut tun.

Abschließend gibt uns Diallo mit:  „Jeder soll in seinem Leben das Maximum aus sich herausholen“.

Merci beaucoup à Monsieur Diallo pour avoir le temps de répondre à toutes nos questions et pour expliquer gentiment vos idées! Bon courage!

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